Paint von Microsoft

Microsoft Paint bekommt KI-Update

Microsoft Paint, einst als simples Grafikprogramm bekannt, wird im Oktober 2024 mit neuen KI-basierten Funktionen erweitert. Diese Neuerungen, darunter der „Generative Erase“ und die Integration von Text-Prompts, erinnern an professionelle Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop. Mit dieser Entwicklung zeigt Microsoft, dass selbst Paint ein mächtiges Werkzeug für Kreative werden kann, besonders auf den neuen Copilot+ PCs.

Die neuen Funktionen im Überblick

Die wohl spannendste Neuerung ist der „Generative Erase“, ein KI-Radiergummi, der es ermöglicht, störende Objekte aus einem Bild zu entfernen. Mit einem einfachen Pinselstrich lassen sich unerwünschte Details markieren, die dann rückstandslos aus dem Foto verschwinden. Diese Funktion ähnelt Googles „Magischer Radierer“, der bereits 2017 in den Pixel-Smartphones eingeführt wurde. Zusätzlich können Nutzer mit Text-Prompts Objekte in Bilder einfügen. So ist es möglich, beispielsweise „einen Baum“ oder „einen Vogel“ zu einem Bild hinzuzufügen, indem diese Beschreibung einfach eingetippt wird.

Diese Neuerungen erinnern stark an Photoshop, das ähnliche Funktionen bereits seit 2023 integriert hat. Mit dieser Entwicklung geht Paint einen großen Schritt von einem simplen Zeichentool hin zu einer ernstzunehmenden Bildbearbeitungssoftware.

Copilot+ PC erforderlich

Nicht alle Windows-Nutzer können jedoch sofort von den neuen Funktionen profitieren. Die KI-gestützten Features stehen nur auf PCs der neuen Copilot+ Generation zur Verfügung. Diese Geräte, die Microsoft speziell für seine neue Software- und Hardwarestrategie entwickelt hat, sind mit speziellen KI-Chips ausgestattet, die die Berechnungen für die komplexen Bildbearbeitungsprozesse beschleunigen.

Neben Paint sollen auch andere Anwendungen von dieser neuen Technologie profitieren. So wird beispielsweise auch die integrierte Fotos-App ein Update erhalten, das die Bildauflösung durch KI-gestützte Upscaling-Funktionen verbessert. Auch hier erinnert die Neuerung an Photoshop-Tools, die eine ähnliche Funktion bereits bieten.

How-to: So funktioniert der Cocreator in Microsoft Paint

Microsoft hat zudem eine Funktion namens „Cocreator“ in Paint eingeführt, die es ermöglicht, durch die Eingabe von Text-Prompts und eigene Skizzen zu erschaffen. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie der Cocreator in Microsoft Paint genutzt werden kann:

  1. Öffne Microsoft Paint und wähle das Cocreator-Icon in der Symbolleiste aus.
  2. Gib einen Text-Prompt ein, der beschreibt, was du im Bild sehen möchtest, zum Beispiel: „eine Katze im Garten“ oder „ein Raumschiff am Himmel“.
  3. Zeichne eine grobe Skizze auf der Leinwand. Je mehr Details und Farben du verwendest, desto besser wird das Ergebnis.
  4. Während du zeichnest, generiert die KI in einem Seitenfenster ein Bild basierend auf deiner Skizze und der Texteingabe.
  5. Passe die „Kreativität“ der KI an. Ein niedriger Wert bedeutet, dass das Bild näher an deiner Skizze bleibt, ein hoher Wert lässt mehr künstlerische Freiheit zu.
  6. Wähle einen Stil aus (z.B. Aquarell oder Ölmalerei), um das fertige Bild anzupassen.
  7. Wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist, klicke auf das generierte Bild, um es auf deine Leinwand zu übernehmen und weiter zu bearbeiten.


Diese Funktionen machen Paint zu einem vielseitigen Tool, das sich nicht nur für einfache Zeichnungen, sondern auch für komplexe Kunstwerke eignet.

Kritik an Microsofts KI-Strategie

Während die neuen Funktionen in Paint und anderen Programmen viele Kreative begeistern, stößt Microsoft auch auf Kritik. Vor allem die ursprüngliche Einführung der Funktion „Recall“, die alle fünf Sekunden Screenshots macht und sie KI-gestützt auswertet, wurde negativ aufgenommen. Microsoft reagierte schnell auf das Feedback und entschied sich, die Funktion zu überarbeiten. Künftig sollen Passwörter nicht mehr gespeichert und die Datensicherheit verbessert werden.

Mit der breiten Integration von KI in alltägliche Arbeitsabläufe steht Microsoft jedoch nicht allein da. Auch Google und andere Tech-Riesen setzen verstärkt auf künstliche Intelligenz, um ihre Produkte und Dienste zu verbessern. Besonders im Bereich der Bildbearbeitung und digitalen Kreativität wird es spannend zu sehen sein, wie diese Konkurrenz das Nutzererlebnis in den kommenden Jahren prägen wird.

Neue Funktionen des Microsoft Paint Updates

FunktionBeschreibung
Generative EraseErmöglicht das Entfernen von Objekten aus Bildern durch Markierung mit einem Pinsel.
Generative FillErmöglicht das Hinzufügen von KI-generierten Objekten in Bildern basierend auf Textbeschreibungen.
CocreatorFunktion, die es Nutzern erlaubt, Text-Prompts und Skizzen zu kombinieren, um Kunstwerke zu erstellen.
Copilot+ PCEin spezieller PC mit KI-Chip, erforderlich für die Nutzung der neuen Paint-Funktionen.

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Fazit: Paint wird zum mächtigen Tool

Mit den neuen KI-Funktionen entwickelt sich Microsoft Paint zu einem vollwertigen Bildbearbeitungstool, das sich nicht mehr vor Programmen wie Photoshop verstecken muss. Besonders die Einführung von „Generative Erase“ und „Generative Fill“ macht Paint zu einem spannenden Werkzeug für Nutzer, die kreative Inhalte erschaffen möchten, ohne dabei auf teure Profi-Software angewiesen zu sein. Microsoft setzt damit seinen Weg fort, KI in alltägliche Anwendungen zu integrieren und eröffnet den Nutzern damit neue kreative Möglichkeiten.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert: 3. Oktober 2024