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Die allermeisten Städte und Gemeinden erheben eine Zweitwohnsitzsteuer. Dennoch gibt es Ausnahmen.

Die Zweitwohnsitzsteuer ist eine zusätzliche finanzielle Belastung, die auf Eigentümer und Mieter zukommen kann, die mehr als eine Wohnstätte in Deutschland haben. Doch wussten Sie, dass es Städte gibt, die diese Steuer nicht erheben? In diesem Artikel erforschen wir, was die Zweitwohnungssteuer ist, warum sie relevant ist und stellen die wichtigsten Städte vor, die diese Steuer nicht verlangen. Zudem verraten wir, ob man die Zweitwohnungssteuer legal umgehen kann.

Inhalt

Was ist die Zweitwohnungssteuer?

Die Zweitwohnsitzsteuer ist eine kommunale Abgabe, die in Deutschland von vielen Städten und Gemeinden auf Zweitwohnungen erhoben wird. Sie wird auf Basis der Kaltmiete berechnet und kann bis zu 20% dieser Miete betragen. Personen, die eine Zweitwohnung haben – sei es aus beruflichen Gründen, als Ferienwohnung oder aus anderen Gründen – sind möglicherweise zur Zahlung dieser Steuer verpflichtet.

Wer muss keine Zweitwohnsitzsteuer zahlen? Die Ausnahmen:

Wer zu bestimmten Personengruppen gehört, kann sich von der Zweitwohnungssteuer auf Antrag befreien lassen. Dazu zählen vor allem die folgenden Gruppen:

  • Verheiratete, die aus beruflichen Gründen einen Zweitwohnsitz an einem anderen Ort haben und mit einem Ehepartner einen gemeinsamen Hauptwohnsitz teilen.
  • Personen, die sich nicht länger als 6 Monate an einem Ort aufhalten, müssen den Wohnsitz nicht melden. Das trifft häufig auf Personen zu, die Wohnraum nur auf bestimmte Zeit mieten.
  • Personen, bei denen eine Gemeinschaftsunterkunft den Zweitwohnsitz darstellt. Dazu zählen Therapie- oder Erziehungseinrichtungen, Pflegeheime oder eine Unterkunft für Soldaten.

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Vielerorts können beispielsweise Studierende, die eine Zweitwohnung am Studienort haben, die Zweitwohnungssteuer legal umgehen. Zudem sind auch verheiratete Personen, die aus beruflichen Gründen eine Zweitwohnung benötigen, häufig von der Steuer befreit.

Darüber hinaus können in einigen Gemeinden Personen, die eine Zweitwohnung für pflegebedürftige Angehörige unterhalten, eine Befreiung beantragen. In all diesen Fällen wird jedoch ein Nachweis des persönlichen Beweggrunds zur Befreiung zu erbringen sein.

Städte ohne Zweitwohnsitzsteuer nach Bundesländern (Stand: November 2023)

Die folgenden Städte erhoben zum Zeitpunkt des Datenabgleichs keine Zweitwohnungssteuer. Wohlgemerkt: Diese Liste ist unvollständig und bildet nur die wichtigsten größeren Städte und Gemeinden ab, welche keine Zweitwohnsitzsteuer erheben.

Baden-Württemberg:

  1. Pforzheim
  2. Filderstadt
  3. Ludwigsburg
  4. Göppingen
  5. Ulm
  6. Furtwangen

Bayern:

  1. Erlangen
  2. Passau
  3. Würzburg
  4. Dingolfingen (Bis 29.000€/Jahr Einkommensgrenze steuerfrei)
  5. Ingolstadt
  6. Regensburg (Bis 29.000€/Jahr Einkommensgrenze steuerfrei)
  7. Neu-Ulm (Bis 29.000€/Jahr Einkommensgrenze steuerfrei)
  8. Schweinfurt (Bis 29.000€/Jahr Einkommensgrenze steuerfrei)

Brandenburg:

  1. Birkenwerder

Hessen:

  1. Oberursel
  2. Eichenzell

Mecklenburg-Vorpommern:

  1. Schwerin
  2. Greifswald
  3. Wismar

Niedersachsen:

  1. Göttingen
  2. Wolfsburg
  3. Salzgitter

Nordrhein-Westfalen:

  1. Düsseldorf
  2. Mönchengladbach
  3. Hagen
  4. Gelsenkirchen
  5. Leverkusen
  6. Bad Oeynhausen
  7. Neuss
  8. Herne

Sachsen:

  1. Chemnitz
  2. Zwickau
  3. Rötha (Kreis Leipzig)
  4. Böhlen (Kreis Leipzig)

Sachsen-Anhalt:

  1. Wernigerode
  2. Halberstadt

Schleswig-Holstein:

  1. Ahrensburg

Thüringen:

  1. Jena
  2. Gera

Ist ein Bundesland in der Liste nicht aufgeführt, dann bedeutet es, dass alle der im Rahmen dieser Recherche überprüften Städte in dem jeweiligen Bundesland eine Zweitwohnsitzsteuer erheben.

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Städte mit niedriger Zweitwohnungssteuer (Stand: November 2023)

Einige größere Städte besteuern den zweiten Wohnsitz in geringerem Maße als der bundesweit geläufigste Steuersatz von etwa 12%. Hier folgt ein Überblick. Die prozentuellen Angaben beziehen sich jeweils auf den Steuersatz auf die zu versteuernde Kaltmiete.

  • Göppingen: 5%
  • Bochum: 5%
  • Hamburg: 8%
  • Kassel: 8%
  • Lüneburg: 8%

Wo gibt es die höchste Zweitwohnungssteuer?

  • Murnau: 20%
  • Bad Tölz: 20%
  • München: 18%
  • Schliesee: 18%
  • Leipzig: 16%
  • Berlin: 15%

Die Befreiung von der Zweitwohnungssteuer ist in Deutschland für festgelegte Personengruppen möglich. Allerdings hängen die Bedingungen auch von der jeweiligen Stadt oder Gemeinde ab, da die Regelungen in den einzelnen Satzungen festgelegt sind. Einige allgemeine Befreiungsmöglichkeiten sind gesetzlich üblich. Direkte Informationen darüber, wer von der Zweitwohnungssteuer befreit ist sowie die Steuersätze, findet man auf der Internetseiten der einzelnen Städte und Gemeinden.

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Fazit und Ratschläge für die Anmeldung eines Zweitwohnsitzes

Die Wahl des richtigen Standorts für Ihren Zweitwohnsitz kann Ihnen helfen, die Zweitwohnsitzsteuer zu vermeiden und erhebliche Summen zu sparen. Denken Sie daran, Ihre Optionen sorgfältig zu prüfen und alle relevanten Faktoren zu berücksichtigen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Denn wer nur deswegen einen Wohnsitz wählt, um an der Zweitwohnsitzsteuer zu sparen, muss eventuell andere Kosten wie etwa für die Anreisen in Kauf nehmen.

Ein Tipp: Wer nicht unbedingt zentral in einer Stadt wohnen muss, sollte auch eine Wohnung in den umherliegenden Vororten in Erwägung ziehen. Auf diese Weise kann ein geringer Steuersatz genutzt oder sogar vollkommen auf eine Zweitwohnungsbesteuerung verzichtet werden.

FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten

Wer kann sich von der Zweitwohnsitzsteuer befreien lassen?

Personen, die bestimmten Personengruppen angehören, können sich auf Antrag von der Zweitwohnungssteuer befreien lassen. Dazu gehören unter anderem Verheiratete, die aus beruflichen Gründen einen Zweitwohnsitz an einem anderen Ort haben und mit einem Ehepartner einen gemeinsamen Hauptwohnsitz teilen. Auch Personen, die sich nicht länger als 6 Monate an einem Ort aufhalten oder eine Gemeinschaftsunterkunft als Zweitwohnsitz haben, können unter bestimmten Bedingungen von der Steuer befreit werden.

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