Perseidennacht 2025: Sternschnuppen über unseren Köpfen

Deutsche beobachten Perseiden.

Die Perseiden erreichten in der Nacht vom 12. auf den 13. August 2025 ihren Höhepunkt und boten Himmelsbeobachtern eine beeindruckende Show. Auch wenn der fast volle Mond viele schwache Meteore überstrahlte, waren in dunklen Regionen zwischen 20 und 100 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen. Diese Beobachtung fügt sich ein in eine lange Tradition, bei der Kulturen weltweit den „Himmelsregen“ als Zeichen gedeutet haben.

Zahlreiche Hobbyastronomen und Neugierige hatten sich in der Nacht auf Dienstag an abgelegene Orte begeben, um den Höhepunkt des Meteorschauers zu verfolgen. Die Bedingungen waren in vielen Regionen Mitteleuropas günstig: Trotz vereinzelter Wolkenfenster klarte es in der zweiten Nachthälfte gebietsweise auf.

Die Intensität des Schauspiels schwankte je nach Standort. Wer sich weit von Lichtverschmutzung entfernte, konnte in besonders dunklen Regionen bis zu 100 Meteore pro Stunde zählen. In städtischen Umgebungen waren es deutlich weniger.

Beobachtungsbedingungen und Tipps

Der Höhepunkt der Perseiden fällt jährlich auf den 12. oder 13. August. In diesem Jahr störte der helle Mond die Sicht – trotzdem waren die hellsten Meteore sichtbar. Ideale Beobachtungszeiten lagen zwischen 2 und 4 Uhr morgens.

Empfohlen wird grundsätzlich, möglichst weite Sicht in Richtung Nordosten zu haben, da dort das Sternbild Perseus aufgeht, aus dem die Meteore zu stammen scheinen. Eine Decke, warme Kleidung und Geduld sind wie immer bei Meteorschauern hilfreich.

Je heller der Mond in der Nacht der Perseiden scheint, desto schwieriger lassen sich schwache Meteore erkennen. In Jahren ohne Mondlicht steigt die sichtbare Rate deutlich an – bis auf 120 bis 150 Sternschnuppen pro Stunde.

Schon antike Beobachtungen in Ostasien

Historische Quellen aus China dokumentieren Meteorschauer bereits vor über 2000 Jahren. Die Perseiden wurden dort häufig mit bedeutenden Ereignissen am Kaiserhof verknüpft. In der Han-Zeit galten sie als Zeichen göttlicher Intervention oder als Warnung.

Auch in Korea und Japan wurden außergewöhnlich viele „Himmelslichter“ als Vorboten von Naturkatastrophen oder politischen Umbrüchen gedeutet. Die Aufzeichnungen dieser Kulturen zählen zu den systematischsten antiken Beobachtungen meteorischer Aktivitäten.

Solche Berichte trugen später wesentlich zur wissenschaftlichen Erfassung der Perseiden bei, da sie eine regelmäßige Wiederkehr nahelegten. Astronomen konnten dadurch erstmals mit historischen Daten die Bahn des Kometen Swift-Tuttle rekonstruieren.

Perseiden im antiken Europa und die Laurentiustränen

Im europäischen Mittelalter wurden die Perseiden religiös interpretiert. Sie treten meist um den 10. August herum auf – den Gedenktag des Heiligen Laurentius. Der Volksglaube sprach daher von den „Laurentiustränen“, Symbolen für sein Martyrium.

In verschiedenen Klöstern des 11. bis 15. Jahrhunderts finden sich Hinweise, dass Mönche das Phänomen beschrieben – teils als Mahnung zur Buße, teils als göttliches Schauspiel. Diese Berichte hatten meist symbolischen Charakter, lassen aber Rückschlüsse auf Wetterbedingungen und Intensität zu.

Ab dem 18. Jahrhundert begannen europäische Astronomen, den Ursprung der Perseiden wissenschaftlich zu untersuchen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte man ihren Zusammenhang mit dem Kometen Swift-Tuttle, der alle 133 Jahre unser Sonnensystem durchquert.

Bedeutung in Mythologie und Alltag

In vielen Kulturen wurden Meteorschauer als übernatürliche Erscheinung gedeutet. Während in Asien Unglücke erwartet wurden, galten sie in westlichen Kulturen meist als Wunschzeichen: Wer eine Sternschnuppe sah, durfte sich etwas wünschen – ein Brauch, der sich bis heute hält.

In arabischen und persischen Chroniken tauchen Hinweise auf „Feuerfunken des Himmels“ auf, die mit militärischen Niederlagen oder Dürren in Verbindung gebracht wurden. Die Deutung schwankte je nach Zeit und Region zwischen Faszination und Furcht.

Auch heute noch wirken Meteorschauer emotional – sei es durch ihre visuelle Ästhetik oder durch ihre kulturelle Tiefenprägung. Die Perseiden sind ein astronomisches Ereignis, das Wissenschaft und Mythos auf einzigartige Weise verbindet.

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