
In der belgischen Gemeinde Aalter in Ostflandern wurde das letzte verbliebene Denkmal für eine UFO‑Sichtung entfernt – auf Wunsch der Familie des Augenzeugen. 1955 hatte Marin Vandercruyssen gemeinsam mit anderen Zeugen über der E40 fünf scheibenförmige Objekte beobachtet. Die Familie möchte sich heute von dieser Geschichte distanzieren und forderte die rasche Entfernung des Denkmals.
Die spektakuläre Sichtung von 1955
Am 21. Juli 1955, dem belgischen Nationalfeiertag, kam es bei Lotenhulle, einem Ortsteil der Gemeinde Aalter, zu einer ungewöhnlichen Beobachtung. Der damals 18‑jährige Fallschirmjäger Marin Vandercruyssen sah fünf silberglänzende, scheibenförmige Objekte, die geräuschlos am Himmel über der damaligen Autobahn E5 (heute E40) schwebten.
Die Formation bestand aus drei Objekten in der ersten Reihe und zwei weiteren dahinter, was an das Symbol der Olympischen Ringe erinnerte. Etwa 20 Autofahrer hielten an und stiegen aus, um das Phänomen zu beobachten. Die Objekte blieben einige Minuten sichtbar, bevor sie verschwanden.

Jahrzehntelang blieb die Sichtung von offizieller Seite unbeachtet. Erst im Jahr 2004 entschied sich Vandercruyssen, die Geschichte öffentlich zu machen und informierte die Gemeindeverwaltung von Aalter. Zunächst herrschte Skepsis, doch nachdem sich weitere Zeugen meldeten, änderte sich die Haltung der Verantwortlichen.
Die Gemeinde errichtete ein Denkmal unweit der damaligen Beobachtungsstelle. Es zeigte eine Steintafel mit dem Datum des Vorfalls, einer Auflistung der Zeugen, fünf ovale Symbole und ein Foto des jungen Marin Vandercruyssen in Uniform. Damit entstand das erste und einzige UFO‑Denkmal Belgiens.
Der Rückzug der Familie und die Entfernung
2020 verstarb Marin Vandercruyssen. Im Jahr 2025 entschloss sich seine Familie, die Verbindung zu dem Vorfall zu beenden. Sie beauftragte einen Anwalt, um die Gemeinde Aalter zur Entfernung des Denkmals aufzufordern. Sollte dies nicht geschehen, drohte die Familie mit einer Schadenersatzklage.
Obwohl das Denkmal erst im Juli desselben Jahres renoviert worden war, kam die Gemeinde der Aufforderung nach. Ohne weitere öffentliche Erklärung ließ sie das Denkmal durch ihre Dienste abbauen. Der Verbleib der Tafel ist bislang nicht bekannt. Mit dem Abbau verschwand auch das einzige belgische Denkmal, das sich einem UFO‑Ereignis widmete.
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UFO‑Forschende äußerten Bedauern über den Abbau und sehen darin einen Verlust an öffentlicher Erinnerungskultur. In sozialen Netzwerken reagierten einige Bürgerinnen und Bürger mit Unverständnis, andere zeigten Respekt für den Wunsch der Familie, sich nicht länger mit dem Ereignis in Verbindung bringen zu lassen.
The Belgian UFO wave was a series of widely reported UFO sightings between November 1989 and April 1990, when thousands of people in Belgium, including police officers and military personnel, witnessed large, silent, triangular objects with bright lights that moved slowly,… pic.twitter.com/0aHL0bREMx
— Disclosure Party (@disclosureorg) August 17, 2025
Belgien ist international bekannt für eine der rätselhaftesten UFO-Wellen Europas: Zwischen 1989 und 1991 meldeten Hunderte Menschen Sichtungen dreieckiger Flugobjekte mit Lichtern, vor allem in der Region Wallonien. Auch die belgische Luftwaffe schaltete sich ein, konnte aber keine eindeutige Erklärung liefern. Die sogenannte „Belgische UFO-Welle“ ist bis heute ungeklärt und wird in Fachkreisen regelmäßig diskutiert. Der Fall von 1955 bei Aalter ist somit Teil einer langen Reihe ungewöhnlicher Himmelsbeobachtungen in Belgien.
Quellen
The Brussels Times – Cult Belgian UFO memorial removed
VRT NWS – UFO-monument in Aalter verwijderd (NL)

Tom ist der Hauptautor von beachtenswert.info und freut sich immer über Feedback. Mit journalistischer Erfahrung seit 2012, als Buchautor aktiv und mit großer Passion für das Weltenbummeln (mit Betonung auf Bummeln.)