
Polen gehört inzwischen zu den preiswertesten Reisezielen der Europäischen Union – das Preisniveau liegt rund 28 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Städte wie Krakau oder Danzig verbinden historische Architektur mit günstigen Unterkünften und moderaten Eintrittspreisen, was das Land besonders für preisbewusste Europareisende attraktiv macht.
Die beste Reisezeit wählen
Außerhalb der Hauptsaison sind die Preise in Polen spürbar niedriger. Durchschnittlich kostet ein Hotelzimmer in der Nebensaison rund 47 Euro pro Nacht, während in der Hochsaison etwa 88 Euro fällig werden. Besonders in Krakau lassen sich im Herbst Einsparungen von bis zu 40 Prozent bei Unterkünften, Flügen und geführten Touren erzielen.
Reiseexperten empfehlen die sogenannte „Schultersaison“ – insbesondere die Monate April bis Juni sowie September und Oktober – da hier das Wetter meist angenehm ist, touristische Orte weniger überlaufen sind und sowohl Unterkünfte als auch Attraktionen zu günstigeren Preisen angeboten werden.
Tipp: Autobahnstau zur Ferienzeit vermeiden
Während der Schulferien kann es zu erhöhtem Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen kommen, insbesondere bei möglichen Grenzkontrollen. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt es sich, die grenznahen Strecken frühmorgens oder spätabends zu befahren, wenn man keine andere Wahl hat. Diese Zeiten sind in der Regel weniger verkehrsreich, was die Wahrscheinlichkeit von Staus deutlich reduziert.
Budgetfreundliche Unterkünfte in Polen
Polen bietet eine breite Palette an günstigen Übernachtungsmöglichkeiten. Hostels in Städten wie Krakau und Warschau bieten Betten schon ab 10 Euro pro Nacht.
Wenn es um Einzelzimmer in Hotels gibt es ab 30 – 35 Euro. Teurer geht es natürlich auch immer. Günstige Hotelketten wie Ibis oder BB bieten Einzelzimmer für 2 Personen schon ab 40 Euro Pro Nacht.
Ferienwohnungen und Campingplätze sind ebenfalls erschwingliche Optionen, besonders für Gruppen oder Familien.
Tipps für günstigere Unterkünfte
- Wählen Sie Unterkünfte außerhalb des Zentrums: Besonders in Großstädten wie Warschau sind Unterkünfte außerhalb des Stadtzentrums oft deutlich günstiger. Die Verkehrsanbindung ist in der Regel gut, sodass Sie trotzdem schnell im Zentrum sein können.
- Im Voraus buchen und planen: Frühbucher profitieren oft von erheblichen Rabatten. Planen Sie Ihre Reise so früh wie möglich und sichern Sie sich die besten Angebote.
- Mitgliedsrabatte von Buchungsplattformen nutzen: Viele Buchungsplattformen bieten Mitgliedschaften oder Treueprogramme an, die zusätzliche Rabatte, Vorteile oder kostenlose Übernachtungen ermöglichen. Prüfen Sie, ob Sie sich für solche Programme anmelden können, um bei Ihrer Unterkunft zu sparen.
Diese Tipps können Ihnen helfen, bei Ihrer nächsten Reise Geld zu sparen, ohne auf Komfort oder Bequemlichkeit verzichten zu müssen. Es lohnt sich, die Optionen zu vergleichen und die für Sie passendste Unterkunft zu finden.
Die Anreise
Grundsätzlich gilt: Für viele Deutsche wird die Anreise nach Polen allein durch die Entfernung günstiger sein, als zu anderen Nachbarländern. Dazu kommen aber auch andere Faktoren:
- Benzinpreise: Diese sind in Polen deutlich günstiger, sodass man meist mit einer Ersparnis von 0,20 – 0,30 Cent pro Liter Benzin Super 95 rechnen kann.
- Generell ist Bahnfahren in Polen deutlich günstiger
- Fernverkehrszüge:
- Sparpreise: In Polen gibt es für Fernverkehrszüge (z.B. InterCity, TLK) oft stark vergünstigte Sparpreise („Super Promo“). Diese können bis zu 70% günstiger sein als der reguläre Fahrpreis.
- Reguläre Fahrpreise: Auch die regulären Fahrpreise für Fernverkehrszüge sind in Polen deutlich niedriger als in Deutschland.
- Beispiel: Eine Fahrt von Warschau nach Krakau (ca. 300 km) kostet mit dem InterCity im Sparpreis ab 19€, während der reguläre Fahrpreis ca. 40€ beträgt. In Deutschland würde eine vergleichbare Fahrt mit dem ICE ca. 100€ kosten.
- Nahverkehrszüge:
- Preisunterschiede: Die Preisunterschiede im Nahverkehr sind geringer als im Fernverkehr.
- Beispiel: Eine Fahrt von Warschau nach Żyrardów (ca. 40 km) kostet mit dem Nahverkehrszug ca. 4€. In Deutschland würde eine vergleichbare Fahrt ca. 6€ kosten.
- Nahverkehr:
- Wer ein paar Tage in Polen verbringt und nicht ständig Auto oder Taxi fahren möchte, sollte sich ein Wochenticket oder Monatsticket für Bus und Bahn besorgen. In den größeren polnischen Städten ist das immer gute eine Alternative.
- Fernverkehrszüge:
Essen und Trinken
Die polnische Küche gilt als herzhaft und preiswert. Ein traditionelles Gericht wie Pierogi oder Bigos kostet in einem einfachen Restaurant oft nicht mehr als 4 bis 6 Euro, während ein Drei-Gänge-Menü in einem mittelklassigen Lokal durchschnittlich bei 12 bis 15 Euro liegt. Auf Wochenmärkten sind frische Produkte wie saisonales Obst oder Gemüse oft um 30 bis 40 Prozent günstiger als in Deutschland. Streetfood-Stände bieten zudem Snacks wie Zapiekanka oder Obwarzanek Krakowski für unter 2 Euro an.
Auch die internationale Gastronomie ist gut vertreten: Neben italienischen und asiatischen Lokalen hat sich in den vergangenen Jahren besonders die georgische und osteuropäische Küche etabliert, die in Polen mittlerweile in nahezu jeder größeren Stadt zu finden ist – häufig zu deutlich niedrigeren Preisen als in westeuropäischen Hauptstädten.
Ungefähre Kostenersparnis im Vergleich Polen – Deutschland
Verpflegungsoption | Ungefähre Ersparnis in Prozent |
---|---|
Supermarkteinkauf (Durchschnitt) | ~34 % |
Lokale Märkte (Obst & Gemüse) | ~33 % |
Fastfood (McDonald’s etc.) | ~27 % |
Restaurant (einfache Mahlzeit) | ~36 % |
Die polnische Küche ist bekannt für ihre herzhaften und herzlichen Gerichte, die aus einfachen, aber nahrhaften Zutaten bestehen. Zu den bekanntesten gehören Pierogi – gefüllte Teigtaschen, Bigos – ein herzhafter Eintopf, und Zurek – eine saure Mehlsuppe.
Diese und viele weitere traditionelle Speisen kann man in den lokalen Restaurants und Gasthäusern entdecken, die oft handgemachte Speisen zu günstigen Preisen servieren.
Die Rolle der lokalen Märkte
In ganz Polen gibt es weiterhin die Tradition der lokalen Märkte, die frische Produkte wie Obst, Gemüse, Fleisch und Käse direkt von den Erzeugern anbieten. Auf diese Weise kann man, wenn man in einer Unterkunft mit Küche ist, die Geschmäcker Polens auf ganz eigene Weise erleben. Einen Mehrwert gibt es auch noch: Man unterstützt lokale Bauernhöfe, die es in dieser Zeit nicht leicht haben.
Die Preise auf diesen Märkten sind in der Regel nochmal niedriger als in Supermärkten, und die angebotenen Waren überzeugen durch Frische und Geschmack, da auch in polnischen Supermärkten mittlerweile viel importiert wird.
Streetfood – Eine günstige Alternative
Für den schnellen Hunger zwischendurch bietet sich das vielfältige Angebot an polnischem Streetfood an. Besonders in den Großstädten wie Warschau, Krakau und Danzig findet man eine lebendige Streetfood-Szene. Angeboten werden nicht nur polnische Snacks, sondern auch weltweite Klassiker wie Pommes, Hotdogs, Currywurst und Frikadellen.
Die Imbussbuden gibt es auch häufig in Kombination mit lokalen Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten oder Wochenmärkten. Wer viel aktiv unterwegs ist, freut sich so eine Verschnaufpause mit Snack.
Preiswerte Aktivitäten in Polen
Viele polnische Städte bieten kostenlose Stadtführungen an, die eine großartige Möglichkeit sind, die Geschichte und Kultur des Landes zu erleben. Museen und Galerien bieten oft Tage mit freiem Eintritt an.
- Besuch von Parks und Gärten: Polen bietet zahlreiche wunderschöne Parks und Gärten, die kostenfrei zugänglich sind, wie den Łazienki-Park in Warschau oder den Oliwa Park in Danzig.
- Besuch historischer Orte, Schlösser und Burgen: Viele historische Stätten und Denkmäler in Polen können kostenlos besucht werden, wie die Altstädte von Krakau oder Warschau. Schlösser und Burgen kosten häufig nur dann Eintritt, wenn man die Gebäude selbst betreten will. Doch auch das ist im Vergleich zu deutschen Preiseen günstig und auf jeden Fall die Sache wert.
- Stadtrundgänge: In einigen polnischen Städten, wie Krakau oder Warschau, werden kostenlose geführte Stadtrundgänge angeboten, bei denen man nur am Ende ein Trinkgeld gibt.
- Strände an der Ostsee: Ein Tag am Strand kostet nichts und die polnische Ostseeküste hat viele schöne Strände zu bieten, von Swinemünde bis nach Gdynia.
- Wanderungen und Radtouren: Nutzen Sie die zahlreichen Wander- und Radwege in der polnischen Landschaft, z.B. in den Tatra- oder Bieszczady-Bergen.
- Museen und Gedenkstätten: Einige Museen und Gedenkstätten bieten freien Eintritt an bestimmten Tagen an, wie das Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau oder das Schindler-Fabrik Museum in Krakau.
- Kulturelle Veranstaltungen und Festivals: Achten Sie auf kostenlose Konzerte, Festivals und kulturelle Veranstaltungen, die besonders im Sommer in vielen Städten stattfinden.
- Kirchen und Kathedralen besichtigen: Die meisten Kirchen und Kathedralen in Polen sind frei zugänglich und bieten einen Einblick in die reiche Geschichte und Kultur des Landes.
- Marktplätze besuchen: Die lebhaften Marktplätze und Flohmärkte sind nicht nur kostenlos zu besuchen, sondern bieten auch die Möglichkeit, das lokale Leben zu erleben und eventuell günstige Funde zu machen.
Die Natur Polens kann kostenlos erkundet werden, sei es beim Wandern in den Bergen oder bei einem Spaziergang entlang der Ostseeküste.

Regionale Highlights: Günstig Polen entdecken
Abseits der typischen Großstadtziele finden sich in Polen zahlreiche Regionen, die nicht nur landschaftlich und kulturell reizvoll sind, sondern auch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Viele Unterkünfte, Gastronomiebetriebe und Freizeitangebote liegen deutlich unter den Kosten vergleichbarer Reiseziele in Westeuropa.
Masuren: Das „Land der tausend Seen“ im Nordosten ist ein Paradies für Naturliebhaber. Segeltouren oder Kajakmieten sind hier oft schon ab 10 bis 15 Euro pro Tag möglich, einfache Pensionen starten bei rund 30 Euro pro Nacht.
Danzig: Die Hafenstadt an der Ostsee besticht mit ihrer Backsteinarchitektur und maritimen Atmosphäre. Eintrittspreise für Museen liegen meist unter 5 Euro, und auch frischer Fisch in den Hafenrestaurants ist deutlich günstiger als an vielen westlichen Küstenorten.
Breslau: Als viertgrößte Stadt Polens verbindet Breslau eine bewegte Geschichte mit moderner urbaner Kultur. Stadtführungen kosten ab 8 Euro, und viele Sehenswürdigkeiten wie der Marktplatz oder die Jahrhunderthalle sind kostenlos zugänglich.
Lublin: Die Altstadt gehört zu den am besten erhaltenen in Osteuropa. Cafés bieten hier Kaffee und Kuchen oft für unter 3 Euro an. Kulturelle Veranstaltungen und Festivals sind in der Regel sehr günstig oder kostenlos.
Zakopane: Das „Winterhauptstadt“ genannte Bergstädtchen in den polnischen Tatras bietet günstige Skipässe (Tagestickets oft unter 30 Euro) und zahlreiche Wanderwege, die kostenfrei genutzt werden können.
Weitere Geheimtipps:
- Karkonosze: Das Riesengebirge im Südwesten Polens bietet atemberaubende Landschaften und malerische Dörfer.
- Slowinski Nationalpark: An der Ostseeküste gelegene, beherbergt der Slowinski Nationalpark Wanderdünen und eine vielfältige Tierwelt.
- Pieniny Nationalpark: In den Karpaten gelegen, bietet der Pieniny Nationalpark Schluchten, Flüsse und Wälder.
- Kazimierz Dolny: Die malerische Stadt Kazimierz Dolny an der Weichsel ist ein beliebter Ort für Künstler und Touristen.
- Toruń: Die Stadt Toruń, die Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus, ist berühmt für ihre Lebkuchen und ihre schöne Altstadt.
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