Archäologen haben bei Oppin im Saalekreis, einem Ort in Sachsen-Anhalt, einen bemerkenswerten Fund gemacht: das Grab einer Germanin aus der späten Römischen Kaiserzeit. Der Fundort, der im Zuge der Grabungen für den Bau der Gleichstromtrasse „SuedOstLink“ entdeckt wurde, bietet neue Erkenntnisse über die historische Besiedlung dieser Region und die Lebensweise der Menschen in dieser Zeit.
Die Archäologin und Projektleiterin Susanne Friederich vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Halle betonte die Bedeutung des Fundes und spekulierte, dass die bestattete Person eine begüterte und höhergestellte Persönlichkeit gewesen sein könnte.
Details zum Fund
Die Fundstücke im Grab zeugen von einer beachtlichen kulturellen und materiellen Bedeutung. Dazu gehören eine Gürtelschnalle, ein bronzener Riemenbeschlag, eine Gewandschließe sowie drei Ringe aus Bronze, die alle auf einen hohen sozialen Status der Bestatteten hindeuten.
Interessanterweise lag das Grab in unmittelbarer Nähe eines Hauses, dessen zweischiffiger Grundriss mit Außenwänden und einem Mittelpfostenbereich typisch für die Epoche ist. Dies lässt Rückschlüsse auf die Siedlungsstrukturen und das Bestattungsverhalten in der Römischen Kaiserzeit zu.
Historischer Kontext
Die Entdeckung verdeutlicht die historische Bedeutung der Region Oppin. Es wurde nicht nur das germanische Grab gefunden, sondern auch zwei etwa 4000 Jahre alte Gräber aus der schnurkeramischen Zeit. Diese Funde belegen, dass das Gebiet um Oppin seit Jahrtausenden besiedelt war. Christian Lau, örtlicher Projektkoordinator, wies in der Süddeutschen Zeitung auf die Bedeutung der Region hin und betonte, dass drei Ofengruben auf eine kleine Siedlung der Schnurkeramiker hindeuten.
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie: Skelette bei Ausgrabungen in Oppin gefunden https://t.co/NLJjltwSge
— mz_halle (@mz_halle) November 9, 2023
Weitere Funde aus der Römischen Kaiserzeit in Sachsen-Anhalt
Diese Funde sind von großer Wichtigkeit für das Verständnis der Römischen Kaiserzeit in der Region. Sie bieten Einblicke in die Lebensweise, den sozialen Status und die Bestattungsrituale der damaligen Zeit.
Die Entdeckungen in Oppin gehören zu einer Reihe an Funden aus der Römischen Kaiserzeit, die in Sachsen-Anhalt gemacht wurden. Diese Region hat in der Vergangenheit zahlreiche Artefakte und Spuren aus dieser Epoche hervorgebracht.
Einer der bemerkenswertesten Funde ist der „Schatz von Dieskau„, eine Sammlung römischer Münzen, die in einem kleinen Dorf nahe Halle gefunden wurden. Diese Münzen stammen aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. und belegen den Handel und kulturellen Austausch zwischen den römischen Siedlungen und den germanischen Stämmen.
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In der Nähe von Magdeburg wurden Überreste römischer Militärlager entdeckt, die auf die römische Präsenz im heutigen Sachsen-Anhalt während der militärischen Expansion hinweisen. Diese Funde bieten wertvolle Informationen über die militärische Organisation und Strategie der Römer.
Ein weiterer wichtiger Fund ist eine Vielzahl von römischen Fibeln (Gewandspangen), die in verschiedenen Teilen Sachsen-Anhalts entdeckt wurden. Diese Fibeln, oft kunstvoll verziert, dienten nicht nur als praktische Kleidungsstücke, sondern auch als Statussymbole.
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert: 1. September 2024