Archäologen haben in Sambia die bisher älteste bisher bekannte Holzkonstruktion nachgewiesen, die von Menschenhand hergestellt wurde. Das Alter des Konstrukts, das aus Holzbalken und bearbeiteten Baumstämmen besteht, wird auf mind. 476.000 Jahre bestimmt. Zuvor galten die bis zu 300.000 Jahre alten Holzwerkzeuge und Wurfstöcke aus Schöningen, Niedersachsen zu den ältesten Holzkonstruktionen. Die jüngsten Funde belegen, dass Holz viel früher als gedacht, nicht nur als Brennmaterial verwendet wurde.
T-Förmige Holzbalken mit aufwendigen Bearbeitungsspuren
Insgesamt entdeckte das Team unter Leitung von Larry Barham, Professor für Archäologie an der University of Liverpool, bei der Einmündung des Flusses Kalambo in den Tanganjikasee im Norden des Landes fünf Holzkonstrukte unter Wasser. Untersuchungen ergaben, dass an der Unterseite des Balkens eine U-förmige, rund elf Zentimeter breite Aushöhlung eingekerbt war. Der darunterliegende Baumstamm sei ebenfalls bearbeitet und passe in diese Kerbe, teilt der Artikel im Fachmagazin Nature mit.
#BREAKING
— Nicholas Woolley (@nkwoolley) September 20, 2023
World’s oldest known wooden structure has been uncovered in #Kalambo #Zambia!
🇿🇲 & 🇬🇧 researchers have discovered wooden structures built by our ancestors dating back almost half a million years, much earlier than previously thought!
🇿🇲 ku 🌍https://t.co/xsUd7BTkZk
„Auf der Oberfläche der Auskerbung sind Spuren des Hackens sowie Schabens zu erkennen“, berichten die Archäologen. Zudem wurde bei bei der Aushöhlung der Kerbe auch Feuer eingesetzt.
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Konsequenzen für das Verständnis der „Steinzeit“?
Die jüngsten Entdeckungen fordern den etablierten Begriff der Steinzeit heraus. Denn in der Epoche galt Stein als wichtigstes Bau- und Handwerksmaterial.
„Vergesst die Bezeichnung „Steinzeit“. Schaut, was diese Menschen gemacht haben. Sie stellten etwas Neues und Großflächiges her.“, so Barrham zum Stellenwert des Fundes.
„Sie gestalteten ihre Umgebung, um das Leben einfacher zu machen, selbst, wenn es nur darum ging, eine Plattform herzustellen, um am Flussufer zu sitzen und Aufgaben zu verrichten.“
Die Entdeckung habe aber auch eine weitere Implikation. Sie fechtet das vorrangige Bild an, dass die Menschen in der Steinzeit als Nomaden lebten.