Ein frustrierter Mann sitzt vor einem leeren TV-Bildschirm.

Passwort-Sharing Verbot: Das erwartet Netflix Kunden

Der US-amerikanische Streaming-Dienst Netflix hat angekündigt, gegen das Teilen von Passwörtern vorzugehen. Bis Ende 2023 dürfen Freunde und Verwandte nach Ankündigung des Unternehmens ihre Zugänge nicht mehr kostenfrei untereinander teilen, sofern sich der Nutzungsort unterscheidet. Wer fortan einen Account mitnutzen möchte, muss eine Extra-Gebühr zahlen. In Ländern wie Spanien, wo die Neuerung bereits angelaufen ist, verzeichnet Netflix einen deutlichen Kundenrückgang.

Zukünftig muss der Kontonutzer einen Nutzungsort angeben

Wie der Streaming-Dienst in einer Pressemitteilung verkündete, werde jeder Abonnent in Zukunft einen primärem Nutzungsort angeben müssen. Auf diese Weise wird festgestellt, ob eine Anmeldung von einem anderen Ort erfolgt. Die Nutzer, die daher nicht den Haushalt des Abonnenten teilen, müssen in Zukunft ein Extra-Zugang dazubuchen. Für Haushaltsangehöre soll weiterhin ein unbeschränkter Zugang möglich sein, heisst es in der Mitteilung.

In einigen Ländern (Kanada, Neuseeland, Spanien und Portugal) ist das neue System schon eingeführt. Wie bekannt wurde, verzeichnete der Streaming-Dienst in Spanien einen massiven Rückgang an Nutzerzahlen. Denn viele Nutzer sind nicht bereit, die in Spanien berechneten 5,99€ für den Extra-Zugang zu bezahlen. In Portugal beträgt die Extra-Gebühr hingegen bislang 3,99€. Laut Tagesschau.de geht Netflix von einer Anzahl von 100 Millionen Haushalten aus, die den Zugang von anderen Haushalten nutzen, ohne selbst dafür zu bezahlen..

Wann erfolgt die Umstellung in Deutschland?

Netflix hatte angekündigt, das System im zweiten Quartal 2023 in weiteren Ländern, darunter Deutschland, einführen zu wollen. Bereits jetzt hat Netflix das Passwort-Sharing mit Personen ausserhalb des eigenen Haushalts in den deutschen Nutzungsbedingungen des Streamingdienstes ausdrücklich untersagt.

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Wie genau Netflix das neue System hierzulande technisch umsetzen wird, ist noch nicht bekannt. Eine Möglichkeit bietet die Standortermittlung durch die I.P.-Adressen der Nutzer. So würden Geräte lokalisiert werden können, die sich ausserhalb des registrierten Hauptstandorts bei dem Streaming-Portal einloggen.

Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen in Deutschland zu einem Rückgang der Nutzer bei Netflix führen. Andere Video Streaming Anbieter wie Disney+, Paramount, Amazon Prime Video & Co könnten als Profiteure von der Entwicklung hervorgehen, sollten diese nicht mit ähnlichen Maßnahmen nachziehen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert: 1. September 2024