IBM plant die Entwicklung eines Quantencomputers mit 10.000 Qubits in Zusammenarbeit mit japanischen Wissenschaftlern. Dieses Projekt könnte die Grenzen der heutigen Technologie sprengen und die Art und Weise, wie wir mit Daten umgehen, revolutionieren.
IBM hat eine Partnerschaft mit dem japanischen Nationalen Institut für fortgeschrittene industrielle Wissenschaft und Technologie (AIST) geschlossen. Ziel ist es, einen Quantencomputer mit einer Leistung von 10.000 Qubits zu entwickeln. Der Computer soll bis 2029 fertiggestellt werden, berichtet Technologyreview.com. Diese Zusammenarbeit stellt eine der größten ihrer Art im Bereich der Quantencomputer dar und umfasst die Entwicklung von Halbleitern, die bei nahezu absoluten Nullpunkttemperaturen arbeiten können.
Stand der Quantencomputer-Entwicklung
Aktuelle Quantencomputer sind noch in einem frühen Entwicklungsstadium. IBM hat zuvor Projekte mit 1.000-Qubit-Systemen aufgegeben und stattdessen Maschinen mit 133 Qubits entwickelt, die qualitativ und leistungsmäßig überlegen sind. Trotz dieser Fortschritte sind Quantencomputer nach wie vor instabil und erfordern extrem niedrige Temperaturen sowie die Unterstützung traditioneller Supercomputer zur Validierung ihrer Berechnungen.
Das Ziel: 10.000 Qubits
Das geplante 10.000-Qubit-System stellt eine enorme Steigerung gegenüber den bisherigen Modellen dar. Diese Entwicklung erfordert innovative Technologien, um die Stabilität und Genauigkeit der Berechnungen zu gewährleisten. Ein solches System könnte in verschiedenen Industriezweigen wie der Medizin, der Materialwissenschaft und der Finanzwelt revolutionäre Anwendungen finden.
Wie man sich 10.000 Qubits vorstellen kann
Ein Quantencomputer mit 10.000 Qubits ist vergleichbar mit einem klassischen Computer, der gleichzeitig Milliarden von Berechnungen durchführen kann. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Bibliothek mit Millionen von Büchern, und ein klassischer Computer liest ein Buch nach dem anderen. Ein Quantencomputer hingegen kann alle Bücher gleichzeitig lesen und die Informationen daraus verarbeiten.
Mit 10.000 Qubits kann ein Quantencomputer extrem komplexe Probleme lösen, die für klassische Computer unüberwindbar wären. Zum Beispiel könnte er in wenigen Sekunden Lösungen für Probleme finden, deren Berechnung mit herkömmlichen Supercomputern Jahre dauern würde. Dies macht Quantencomputer besonders wertvoll für Bereiche wie Kryptographie, medizinische Forschung und künstliche Intelligenz.
Integration mit dem Supercomputer Fugaku
Ein weiterer bedeutender Schritt ist die Integration von IBMs Quantum System Two mit dem japanischen Supercomputer Fugaku. Diese Kombination soll die Entwicklung hybrider Rechenplattformen beschleunigen, die die Vorteile von Quanten- und Hochleistungsrechnern vereinen. Ziel ist es, Anwendungen zu entwickeln, die mit herkömmlichen Supercomputern allein nicht realisierbar wären.
Quanten-zentriertes Supercomputing
IBM verfolgt die Vision eines Quanten-zentrierten Supercomputings, bei dem Quanten- und klassische Rechenressourcen parallel arbeiten. Dieses Konzept könnte die Grenzen des bisher Möglichen sprengen und neue Maßstäbe in der Rechenleistung setzen. IBM’s Quantum System Two ist ein grundlegender Baustein dieser Architektur und soll die Grundlage für zukünftige Entwicklungen in der Quanteninformatik legen.
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Wissenswerte Fakten und Daten
Fakt | |
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Anzahl der Qubits im geplanten IBM-System | 10.000 |
Geplantes Jahr der Fertigstellung | 2029 |
Aktuelle Qubit-Anzahl im besten IBM-Prozessor | 433 |
Kooperationen | Universität Tokio, Universität Chicago |
Finanzierungsvolumen des 100.000-Qubit-Projekts | 100 Millionen Dollar |
Die Zusammenarbeit mit renommierten akademischen Institutionen wie der Universität Tokio und der Universität Chicago ist essenziell für den Fortschritt in der Quantencomputer-Technologie.
Diese Partnerschaften zielen darauf ab, sowohl die Hardware als auch die Software für Quantencomputer weiterzuentwickeln. Insbesondere die Entwicklung von energieeffizienten Steuerungssystemen und modularen Chip-Designs steht im Fokus der Forschungsanstrengungen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert: 1. September 2024